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Edward Snowden
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Alles begann mit einer E-Mail ohne Absender: «Ich bin ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter ...» Was folgte, war die spektakulärste Enthüllung von Staatsgeheimnissen der Geschichte, ermöglicht von einem außergewöhnlichen Mann. Die Affäre erfasste Regierungen in aller Welt, nicht zuletzt die von Bundeskanzlerin Angela Merkel, und führte zu schweren Belastungen in den internationalen Beziehungen.
Edward Snowden, ein junges Computergenie, das für die amerikanische National Security Agency (NSA) arbeitete, alarmierte die Weltöffentlichkeit, dass der mächtige Geheimdienst neue Technologien nutzt, um praktisch den ganzen Planeten zu überwachen und die Privatsphäre eines jeden zu zerstören. «Beherrschung des Internets», nannten das seine NSA-Kollegen.
EDWARD SNOWDEN ist die erste umfassende Schilderung der Taten Snowdens — und der Arbeit der Journalisten, die dem Druck der amerikanischen und britischen Regierungen widerstanden und die größenwahnsinnigen Überwachungsaktivitäten der NSA und ihres britischen Gegenstücks Government Communications Headquarters (GCHQ) ans Licht brachten.
Snowdens Geschichte liest sich wie ein weltpolitischer Thriller: Seine Flucht führte ihn von Hawaii nach Hongkong und schließlich zur vorläufigen Endstation Moskau. Was veranlasste Snowden, sich zu opfern? Der Guardian-Journalist Luke Harding gibt in seinem Buch Antworten, die jeden Bürger des Internetzeitalters beunruhigen dürften.
Harding gelingt eine authentisch wirkende Rekonstruktion mit erstaunlicher Detailtiefe und kreiert so das glaubhaft wirkende Bild einer unglaublichen Geschichte. Der häufig geäusserte Kritikpunkt, Harding habe Snowden ja nie selbst getroffen, wirkt bei der Lektüre substanzlos. Manchmal sieht ein Aussenstehender die Dinge klarer als die unmittelbar Beteiligten.
Luke Harding liefert die bessere Story.
Eine rasante, fast romanhafte Erzählung, halb Bildungsroman, halb cineastischer Thriller. ... Das Buch vermittelt dem Leser ein akutes Verständnis der ernsten Angelegenheiten, um die es geht: die Überwachungsaktivitäten der NSA, die umfangreichen Datensammlungen und die Folgen, die das Suchen nach Nadeln in immer größeren und größeren Heuhaufen für die Öffentlichkeit und ihr Recht auf Privatsphäre hat.
Fesselnd und verständlich. Die Stärke von Hardings Buch liegt im Können des Autors, die Snowden-Story mit Leben zu füllen und zugleich die großen Fragen zu erklären. Das Buch leistet einen wichtigen Dienst für die Öffentlichkeit.
Die Story Snowdens und seiner journalistischen Mitstreiter erzählt Harding als einen Strang in den großen Linien der Weltpolitik. Er schildert nicht nur die Systeme der Überwachung in den USA, Großbritannien — aber auch Russland —, sondern auch solche des Journalismus.
Hardings Stärke liegt in der mitreißenden Darstellung von Abläufen in der Redaktion und in Passagen über den britischen Geheimdienst GCHQ, der mindestens so skrupellos nach Daten fischt wie die NSA.
Aufschlussreich sind die Einblicke, die Harding als ehemaliger Moskau-Korrespondent in Snowdens gegenwärtige Situation gewährt, und die Fragen, die er dazu aufwirft.
Schön fängt Harding den Moment ein, als der Guardian den Knopf zur Veröffentlichung der ersten Snowden-Story drückt – ein intensiver, adrenalingesättigter Cocktail aus edel gesinnter journalistischer Entschlossenheit und dem puren Nervenkitzel, Geheiminformationen publik zu machen.
Ein sehr gut lesbarer, thrillerhafter Bericht. Harding hat eine erstaunliche Leistung vollbracht, indem er Material aus einer Fülle von Quellen zusammengetragen und in ein aufregendes Buch verwandelt hat.
Excerpt
Alles begann mit einer E-Mail. «Ich bin ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter ...»
Kein Name, keine Berufsbezeichnung, keine Details. Glenn Greenwald, ein in Brasilien lebender Kolumnist der britischen Tageszeitung The Guardian, begann, mit der mysteriösen Quelle zu korrespondieren. Wer war sie? Die Quelle sagte nichts über sich; sie war nicht zu greifen, ein Onlinegespenst. Möglicherweise sogar eine Fiktion.
Denn wie konnte sie schon echt sein? Nie zuvor hatte es bei der National Security Agency ein großes Geheimnisleck gegeben. Jeder wusste, dass der in Sachen Sammlung von Geheimdiensterkenntnissen führende Dienst in Fort Meade nahe der amerikanischen Hauptstadt undurchdringlich war. Was die NSA tat, war ein Geheimnis. «NSA, No Such Agency» — eine solche Behörde gab es gar nicht, wie es augenzwinkernd im Washingtoner Umland hieß.
Doch diese seltsame Person schien Zugang zu einigen bemerkenswerten streng geheimen Dokumenten zu haben. Die Quelle sandte Greenwald Beispiele hochgeheimer NSA-Akten und lockte ihn damit. Wie dieser Geist sie mit so offenbarer Leichtigkeit hatte entwenden können, war ein Rätsel.
Angenommen, sie waren echt, schienen sie eine Story von globaler Tragweite zu enthüllen. Sie legten nahe, dass das Weiße Haus nicht nur seine Feinde ausspionierte (böse Buben, Al-Qaida, Terroristen, die Russen) oder seine angeblichen Verbündeten (Deutschland, Frankreich), sondern auch die Kommunikationen von Millionen amerikanischer Bürger.