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Die PARIS REVIEW Interviews 01
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+++ Dieses Buch ist leider vergriffen +++ Seit der Gründung der PARIS REVIEW auf der Rive Gauche 1953 schenkt uns das «größte der kleinen Literaturmagazine» unschätzbare Konversationen mit den wichtigsten Autorinnen und Autoren unserer Zeit — lebhafte Selbstporträts, die für sich genommen empfindsam gearbeitete Kunstwerke der Literatur darstellen. Angefangen von Kurt Vonneguts Aussagen, dass es «die Aufgabe des Autors ist, Konfrontationen herbeizuführen, so dass Figuren überraschende und entblößende Dinge sagen, die uns alle erziehen und unterhalten. Wenn ein Autor das nicht kann oder will, sollte er sein Handwerk aufgeben.», bis hin zu Joan Didions Erklärung, wie sie ein Buch verfasst («Jeden Tag kehrte ich zurück zu Seite 1 und tippe noch einmal, was ich schon habe. So finde ich einen Rhythmus.», entlockt die PARIS REVIEW den begabtesten Romanschriftstellern, Theaterautoren und Dichtern selbstoffenbarende und durchdringende Gedanken. Hier lassen Meister des Worts ihren Witz und Pragmatismus aufblitzen, mit ihrem unermüdlichen Glauben und Ehrgeiz und der ihnen eigenen Stimme, die nicht anders kann, als auch dabei noch die richtigen Worte zu finden, in der einzig richtigen Reihenfolge ...
Eine Fundgrube, ein Schatz. Großartig.
Alle diese Gespräche sind Ausnahmesituationen mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten.
Als die Heilige Schrift der Branche gelten die Interviews der PARIS REVIEW; es sind Gespräche, die zuweilen über Jahrzehnte gingen. So sind diese Gespräche Literatur geworden. ... Die Interviews, und so augenfällig bekommt es der Leser selten präsentiert, sind ein Spiegel des literarischen Werkes.
Schriftstellerinterviews sind gefährlich, Schriftsteller wissen, warum.
Diesen Interview gelingt: den Autoren ... äußerste Präsenz zu verleihen — jenseits ihres Werkes und zugleich in dessen Mitte.
Die Zahl 1 auf dem Buchcover suggeriert, dass weitere Bände folgen könnten. Außerordentlich begrüßenswert wäre das.
Excerpt
INTERVIEWER: Was würden Sie als bestes intellektuelles Training für einen angehenden Schriftsteller ansehen?
ERNEST HEMINGWAY: Sagen wir, er sollte rausgehen und sich aufhängen, weil er feststellt, das Schreiben, nun, unvorstellbar schwer ist. Dann sollte er ohne Gnade heruntergeschnitten werden und gezwungen, für sich alleine so gut zu schreiben, wie er es kann, bis zum Ende seines Lebens. Immerhin wird er mit der Geschichte des Erhängens anfangen können.
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INTERVIEWER: Was machen Romane?
PHILIP ROTH: Mit dem gewöhnlichen Leser? Romane geben dem Leser etwas zu lesen. Die besten Schriftsteller ändern die Art, wie ein Leser liest. Das scheint für mich die einzig realistische Erwartung. Es scheint mir auch ausreichend genug. Romane zu lesen ist ein tiefes und einzigartiges Vergnügen, eine packende und mysteriöse menschliche Beschäftigung, die genauso wenig moralischer oder politischer Rechtfertigung bedarf wie Sex.